Der Aufpicker
3
Es war schon recht spät geworden. In der Dämmerung war unser Dorfmeister auf dem Heimweg und
durchquerte die hohe Federgras-Sommerwiese auf dem Plateau der Erpeler Ley. Viele der bunten Wildblumen
hatten die Blüten zur Nachtruhe geschlossen, nur wenige Wildbienen und Schwebfliegen waren noch von
Goldaster zu Hirschwurz unterwegs.
Abseits des Pfades schimmerte zwischen den Grashalmen eine leere Alu-Dose am Boden, die musste man noch aufpicken. Beim Schritt seitwärts knickte ihm das Fußgelenk um und er fiel in halber Drehung der Länge nach ungebremst ins Gras. Auf dem Rücken liegend hatte er rechter Hand die Dose Fassbrause, links lag die Greifzange. Der Schmerz im Fuß ließ schon nach, da war also alles gut gegangen.
Jetzt aber faszinierte ihn diese schnurgerade Lichterkette, die wie mit dem Lineal gezogen im aufgehenden Sternenhimmel glitzerte. Eine hier und da unterbrochene Kette von überschlägig mindestens vierzig strahlenden Perlen in unglaublich exakter Aufreihung. Wie die Fenster in einem unendlich fernen Zug. Das müssen die ominösen Starlink-Satelliten von Elon Musk sein, dachte unser Dorfmeister und fühlte, wie ihn dieser überwältigende Anblick im gleichen Moment fesselte und erschreckte. Diese Dinger werden im Ukraine-Krieg von den Militärs zur Lageaufklärung genutzt. Und wenn der verrückte Musk sie mal abschalten will, stehen die Soldaten wie blind da, mitten im Feuer des Krieges.
Solche technisch präzisen Leuchtzeichen am Himmel entscheiden jetzt über Wohl und Wehe der Völker auf Erden. Was für eine Zukunft wird dir da orakelt? Ganz andere Sinnzeichen sind jetzt zu lesen als damals, als sie die Botschaft verstanden, die der Komet von Bethlehem bedeutete.
Unser Dorfmeister richtete sich langsam mit Schwindel im Kopf auf und suchte festen Stand. Er stemmte die Hände in den Rücken und schaute zum Sternenhimmel hinauf, wo der Satellitenzug wie der Summenstrich einer Abschluss-Bilanz wirkte, als wolle man endlich Schluss machen mit rein naturgegebenen Ereignissen am Sternenhimmel.
Langsam beugte sich unser Dorfmeister zu seiner Greifzange hinab, pickte die leere Dose Fassbrause auf und warf sie in den Müllbeutel am Hosenbund. Noch ganz leicht humpelnd beendete er seine Runde und ging nachhause.
In dieser Nacht blitzte schon beim Einschlafen immer wieder die außerordentlich geradlinige Lichterkette vor seinem inneren Auge auf.
Abseits des Pfades schimmerte zwischen den Grashalmen eine leere Alu-Dose am Boden, die musste man noch aufpicken. Beim Schritt seitwärts knickte ihm das Fußgelenk um und er fiel in halber Drehung der Länge nach ungebremst ins Gras. Auf dem Rücken liegend hatte er rechter Hand die Dose Fassbrause, links lag die Greifzange. Der Schmerz im Fuß ließ schon nach, da war also alles gut gegangen.
Jetzt aber faszinierte ihn diese schnurgerade Lichterkette, die wie mit dem Lineal gezogen im aufgehenden Sternenhimmel glitzerte. Eine hier und da unterbrochene Kette von überschlägig mindestens vierzig strahlenden Perlen in unglaublich exakter Aufreihung. Wie die Fenster in einem unendlich fernen Zug. Das müssen die ominösen Starlink-Satelliten von Elon Musk sein, dachte unser Dorfmeister und fühlte, wie ihn dieser überwältigende Anblick im gleichen Moment fesselte und erschreckte. Diese Dinger werden im Ukraine-Krieg von den Militärs zur Lageaufklärung genutzt. Und wenn der verrückte Musk sie mal abschalten will, stehen die Soldaten wie blind da, mitten im Feuer des Krieges.
Solche technisch präzisen Leuchtzeichen am Himmel entscheiden jetzt über Wohl und Wehe der Völker auf Erden. Was für eine Zukunft wird dir da orakelt? Ganz andere Sinnzeichen sind jetzt zu lesen als damals, als sie die Botschaft verstanden, die der Komet von Bethlehem bedeutete.
Unser Dorfmeister richtete sich langsam mit Schwindel im Kopf auf und suchte festen Stand. Er stemmte die Hände in den Rücken und schaute zum Sternenhimmel hinauf, wo der Satellitenzug wie der Summenstrich einer Abschluss-Bilanz wirkte, als wolle man endlich Schluss machen mit rein naturgegebenen Ereignissen am Sternenhimmel.
Langsam beugte sich unser Dorfmeister zu seiner Greifzange hinab, pickte die leere Dose Fassbrause auf und warf sie in den Müllbeutel am Hosenbund. Noch ganz leicht humpelnd beendete er seine Runde und ging nachhause.
In dieser Nacht blitzte schon beim Einschlafen immer wieder die außerordentlich geradlinige Lichterkette vor seinem inneren Auge auf.
