Der Aufpicker
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Seit geraumer Zeit litt unser Dorfmeister manchmal unter starken Bauchschmerzen. Deshalb konnte er sich
nicht immer so tief bücken, wie er es wünschte. An diesem Samstagnachmittag war das aber nötig. Denn
der Autoschlüssel, der unter dem immergrünen Bodendecker hervor blinkte, wollte unbedingt mit der
Hand aufgehoben werden. Das war kein Müll, kein Fall für den Picker der Greifzange. So ein Funkschlüssel
war zu wertvoll. Und irgendwer würde ihn arg vermissen. Also steckte er ihn sorgfältig in die
Hosentasche und ging weiter seine Runde.
Wenig später kam eine junge Frau mit ihrem kleinen Sohn an der Hand auf unseren Dorfmeister zu und sagte: „Guten Tag, Herr Kraft, ich habe da eine Frage. Der Chef vom Restaurant meinte, womöglich könnten Sie mir weiterhelfen. Ich finde meinen Autoschlüssel nicht und habe ihn vielleicht hier auf dem Weg verloren. Und jetzt kommen wir hier nicht weg. Wir müssen nach Zons, und es wird immer später.“
Unser Dorfmeister lächelte und griff in die Hosentasche. „Ist das Ihr Schlüssel?“ Sie nahm ihn in die Hand. „Oh nein, wie schade!“, rief sie enttäuscht. „Das ist nicht unser Schlüssel.“ Sie war dem Weinen nahe. „Ich muss zu Hause anrufen, damit mein Vater den Zweitschlüssel bringt. Lästig, aber doch möglich. Es wird wohl spät werden.“
„Tauschen wir unsere Handynummern aus“, schlug unser Dorfmeister vor. „Ich rufe an, falls ich Ihren Schlüssel noch finde. Vielleicht höre ich Montag im Fundbüro, dass gerade ein Funkschlüssel abgegeben wurde. Und bitte rufen Sie mich an, wenn Sie den Schlüssel woher auch immer zurück haben. Dann suche ich nicht weiter.“
„Gut, Herr Kraft. So machen wir das.“ Sie tauschten die Rufnummern aus und verabschiedeten sich.
Am Montagabend berichtete Frau Jaspers aus Zons, dass ihr kleiner Sohn Leo am Sonntagmittag mit dem Rucksack zu ihr in die Küche gekommen sei und stolz gerufen habe: „Guck mal, Mama!“
Da hatte er den Schlüssel, vor Aufregung ganz aus dem Häuschen, in der versteckten Reißverschlusstasche tief im Inneren des Rucksacks wiedergefunden.
Wenig später kam eine junge Frau mit ihrem kleinen Sohn an der Hand auf unseren Dorfmeister zu und sagte: „Guten Tag, Herr Kraft, ich habe da eine Frage. Der Chef vom Restaurant meinte, womöglich könnten Sie mir weiterhelfen. Ich finde meinen Autoschlüssel nicht und habe ihn vielleicht hier auf dem Weg verloren. Und jetzt kommen wir hier nicht weg. Wir müssen nach Zons, und es wird immer später.“
Unser Dorfmeister lächelte und griff in die Hosentasche. „Ist das Ihr Schlüssel?“ Sie nahm ihn in die Hand. „Oh nein, wie schade!“, rief sie enttäuscht. „Das ist nicht unser Schlüssel.“ Sie war dem Weinen nahe. „Ich muss zu Hause anrufen, damit mein Vater den Zweitschlüssel bringt. Lästig, aber doch möglich. Es wird wohl spät werden.“
„Tauschen wir unsere Handynummern aus“, schlug unser Dorfmeister vor. „Ich rufe an, falls ich Ihren Schlüssel noch finde. Vielleicht höre ich Montag im Fundbüro, dass gerade ein Funkschlüssel abgegeben wurde. Und bitte rufen Sie mich an, wenn Sie den Schlüssel woher auch immer zurück haben. Dann suche ich nicht weiter.“
„Gut, Herr Kraft. So machen wir das.“ Sie tauschten die Rufnummern aus und verabschiedeten sich.
Am Montagabend berichtete Frau Jaspers aus Zons, dass ihr kleiner Sohn Leo am Sonntagmittag mit dem Rucksack zu ihr in die Küche gekommen sei und stolz gerufen habe: „Guck mal, Mama!“
Da hatte er den Schlüssel, vor Aufregung ganz aus dem Häuschen, in der versteckten Reißverschlusstasche tief im Inneren des Rucksacks wiedergefunden.