Das Licht der Lebenskraft

 

Zur Ehre der Lebendigkeit

Wenn ein Menschenkind das Licht der Welt erblickt, trägt es all die Kräfte der Lebendigkeit in sich, die das Leben ihm bereitstellt, so, als habe es eine Kerze angezündet, die ab nun bereit ist, ihre Leuchtkraft für ein licht- und sinnerfülltes Leben einzusetzen und aufzuzehren bis zum Verlöschen.
In allen großen Kulturen, denen es in ihren tieferen Wertgefügen um die Würde des menschlichen Lebens im Ganzen geht, wird kein großes Fest ohne den Glanz dieser kleinen, bescheidenen Lichter gefeiert.
 

 

Die Fackel weitertragen

Die Flamme der Freiheit, das mobile Feuer, verbündet sich im wirklichen Leben immer wieder neu mit der unternehmerischen Leidenschaft und Tatkraft des Menschen, der sich in gewisser Unabhängigkeit als Wegbereiter aufmacht, um seine Persönlichkeit zu entfalten und gleichzeitig dem Gemeinwohl zu dienen.

 

Windlicht

Nicht jedes Lebenslicht kann in der rauen Wirklichkeit ganz ohne schützende Hülle auskommen. Wer das nicht anerkennt, wird gefühllos so manche unbedingt nötige Hilfe unterlassen, statt mutig mit Zivilcourage entschieden und selbstverantwortlich dafür zu sorgen, dass es nicht vom Katastrophensturm des Alltags ausgeblasen wird.

Aber Vorsicht! Hat doch bis zum Gau von Tschernobyl so mancher fest daran geglaubt, man könne sogar die größten Energien der Welt wie kleine Windlichter im sicheren Behälter gefangen halten!
 

 

Kerzenrest

Wenn das Licht der Lebenskraft zum Ende kommt und ausbrennt, kann dieses kleine Licht trotzdem ein großer Trost in der Nähe des Todes sein, hell genug, um in der Nacht der letzten Atemzüge die auch jetzt noch möglichen lebenswichtigen Entscheidungen zu treffen, um einen neuen versöhnlichen Morgen zu erhoffen. Es sollte deshalb niemand aus dem Leben scheiden, ohne als Zeugnis von Wille und Würde seiner Person alles Wesentliche zu verfügen und ein gültiges Testament zu hinterlassen.
 

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