Der Aufpicker
1
Unser Dorfmeister war wieder als Aufpicker unterwegs. Er sammelte den Unrat ein, den gleichgültige
Touristen auf der Erpeler Ley hinterlassen hatten. Die aufgepickten Teile kamen in den Haushaltsmüllsack,
den er immer an der linken Hüfte am Hosenbund mit Karabinerhaken befestigte.
Jetzt hatte er einen Kassenbon am Picker seiner Greifzange. Im Restaurant Bergesruh drüben hatte es
Kaffee und Kuchen gegeben. Auf der Rückseite des Bons war in krakeliger Handschrift zu lesen:
Ich liebe dich, Hanne.
In seinem eigenen Leben gab es auch eine Hanne. Die kannte er, seit er ein Gedächtnis hatte. Das mag so 70 Jahre her gewesen sein. Hanne in Hameln war vor kurzem ganz plötzlich mit großer Luftnot umgefallen, sie musste vom Notarzt reanimiert werden. Damals hieß es immer, sie leide seit früher Kindheit an Asthma. Heutezutage diagnostizieren sie COPD, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Und die kann verdammt schlimm sein. Hanne musste sogar für einige Tage ins Koma gelegt und künstlich beatmet werden. Danach ging es ihr erstaunlich schnell viel besser, sie konnte nach Hause und sich dort von ihrem Mann pflegen lassen, bis sie zur Reha nach Bad Salzuflen kam. Sie ging zuerst am Rollator und war immer wieder auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen. Zum Glück blieben zuletzt keinerlei ernste gesundheitliche Schäden zurück.
Spontan entschloss sich der Dorfmeister, demnächst mit Clara zu Hanna nach Hameln zu reisen. Du weißt ja nie, wie lange das noch möglich ist. Er knüllte den Zettel zusammen, warf das Bällchen zu dem anderen Müll im Sack und machte weiter seine Runde über das Hochplateau der Erpeler Ley.
In seinem eigenen Leben gab es auch eine Hanne. Die kannte er, seit er ein Gedächtnis hatte. Das mag so 70 Jahre her gewesen sein. Hanne in Hameln war vor kurzem ganz plötzlich mit großer Luftnot umgefallen, sie musste vom Notarzt reanimiert werden. Damals hieß es immer, sie leide seit früher Kindheit an Asthma. Heutezutage diagnostizieren sie COPD, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Und die kann verdammt schlimm sein. Hanne musste sogar für einige Tage ins Koma gelegt und künstlich beatmet werden. Danach ging es ihr erstaunlich schnell viel besser, sie konnte nach Hause und sich dort von ihrem Mann pflegen lassen, bis sie zur Reha nach Bad Salzuflen kam. Sie ging zuerst am Rollator und war immer wieder auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen. Zum Glück blieben zuletzt keinerlei ernste gesundheitliche Schäden zurück.
Spontan entschloss sich der Dorfmeister, demnächst mit Clara zu Hanna nach Hameln zu reisen. Du weißt ja nie, wie lange das noch möglich ist. Er knüllte den Zettel zusammen, warf das Bällchen zu dem anderen Müll im Sack und machte weiter seine Runde über das Hochplateau der Erpeler Ley.